(19.) Aleander: „Quare libris pontificis sint combusti“ = Quare libri pontificis sint combusti , lat. Ausgabe 1521
[nicht in der Stadtbibliothek Worms / Luther-Bibliothek vorhanden!]
dt. Erstausgabe: Warum des Papsts und seiner Jünger Bücher von Doctor
Martino Luther verbrannt sein, 1520
(WA 7, 161-164)
Warumb des Bapsts vnd seyner Jungern[n] bucher von
Doct. Martino Luther vorbra[n]t seynn[n] : Lasz auch anczeygen wer do wil.
warumb sie D. Luthers bucher vorprennet haben[n] / [Martinus Luther]
Wittenberg : [Johann Rhau-Grunenberg], 1520. -
[7] Bl. ; 4º
Vorlageform des Erscheinungsvermerks: Wiitembergk. D.M.xx. - Kolophon: Gedruckt
zu Wittembergk Nach Christi gepurt/ 1520. Jar.
Bibliograph. Nachweis: D. Johannes: Luther-Bibliothek, Nr.
96; Benzing 785, VD16 L 7367, VD16 L 7366
Stadtbibliothek Worms / Luther-Bibliothek, Signatur: -Mag- LB 41
Link zum Volltext: (Exemplar der Universitätsbibliothek Erfurt)
Am 10. Dezember 1520 verbrannte Luther die Bannandrohungsbulle auf dem Schindanger bei der Heiliggeistkapelle vor dem Elstertor in Wittenberg, unweit des Augustinerklosters. Das Datum war bewusst gewählt, denn am Tag zuvor war die 60-tägige Frist abgelaufen, innerhalb derer Luther seine Schriften hätte widerrufen können.
Mit der Verbrennung des kanonischen Rechts und der Bannandrohungsbulle hatten sich Luther und mit ihm große Teile der Universität endgültig von der Autorität des Papstes befreit. Die heilsgeschichtliche Deutung der Ereignisse lieferte der nun Gebannte am nächsten Tag in der Vorlesung und kurz darauf in seiner Schrift Warum des Papsts und seiner Jünger Bücher von Doctor Martino Luther verbrannt sein für eine breite überregionale Leserschaft nach: Der Papst hatte sich als Antichrist offenbart. Die Stunde des öffentlichen Bekenntnisses war gekommen, denn nun forderte Luther seine Hörer und Leser zur Entscheidung zwischen Papst und Christus bzw. zwischen ewiger Hölle und zeitlichem Martyrium auf.