Sermo Martini Lutheri  de praeparatione ad moriendum

20_Sermo Martini Lutheri_
20_Sermo Martini Lutheri_

(20.) Aleander: „Sermo de preparatione ad moriendum“ = Sermo Martini Lutheri de praeparatione ad moriendum, 1520 (Erstausgabe: Ein Sermon von der Bereitung zum Sterben, 1519 – WA 2, 685-697)

Sermo Martini Lutheri de praeparatione ad moriendu[m] e vernaculo in latinu[m] versus.
Leipzig : Melchior Lotter d.Ä., 1520. - [10] Bl. : Ill. (TE.) ; 4º
Vorlageform des Erscheinungsvermerks: Lipsiae, ex officina Melchioris Lottheri. Anno salutis. M.D.XX.

Bibliograph. Nachweis: D. Johannes: Luther-Bibliothek, Nr. 76; Benzing 458, VD16 L 6500
Stadtbibliothek Worms / Luther-Bibliothek, Signatur: -Mag- LB 69

Link zum Volltext: (Exemplar der Stadtbibliothek Worms)

Eyn Sermon von der bereytung czum sterben Doctoris Martini Luttheri Augu.
[Leipzig] : [Melchior Lotter d.Ä.], [1519]. - [10] Bl. : Ill. (TE.) ; 4º

Bibliograph. Nachweis: D. Johannes: Luther-Bibliothek, Nr. 45; Benzing 437, VD16 L 6476
Stadtbibliothek Worms / Luther-Bibliothek , Signatur: -Mag- LB 66


Link zum Volltext: (Exemplar der Stadtbibliothek Worms)

Die lateinische Ausgabe, die Luther zum Widerruf vorgelegt wurde, ist eine Übersetzung aus der Volkssprache, wie aus dem Titel hervorgeht („e vernaculo in latinum versus“).

Anfang Mai 1519 erreichte Luther die Bitte des kurfürstlich-sächsischen Hofrats Markus Scharts um eine Schrift zur Vorbereitung auf den Tod. Da Luther mit Arbeit überlastet war, erschien erst ein halbes Jahr später der neben einer Fülle anderer literarischer Verpflichtungen „in der Eile“ geschriebene Sermon in Druck. Er wurde in den nächsten Jahren reißend verkauft und ins Lateinische, Dänische und Niederländische übersetzt.
Luther knüpft mit diesem Sermon an die Vielzahl der spätmittelalterlichen Schriften an, die der ars moriendi, der Kunst des wolsterbens (Johann Geiler von Kayserberg, Domprediger zu Straßburg) galten, und sich als Erbauungsschriften großer Beliebtheit erfreuten. Die gebräuchlichsten waren mit einprägsamen Holzschnitten ausgestattet, die jeweils als drastische Bildseite der Textseite gegenüberstanden. In Fortführung dieser Tradition und zugleich im Gegenzuge bedienst sich auch Luther der Vorstellung des Bildes und leitet den Sterbenden zu rechtem, d.h. glaubendem, Sehen an. Der Sermon zeigt noch Spuren römisch-katholischer Theologie und Frömmigkeit (so zählt Luther Beichte und letzte Ölung noch zu den Sakramenten und kennt noch eine Fürbitte der Heiligen) wie spätmittelalterliche Exegese (Luther ließ die allegorische Auslegung alttestamentlicher Texte später ganz fallen). Doch dies berührt seine rein reformatorische Aussage nicht.

Karin Bornkamm, in: Martin Luther: Ausgewählte Schriften hrsg. von Karin Bornkamm und Gerhard Ebeling,
Bd 2: Erneuerung von Frömmigkeit und Theologie, 1. Aufl. Frankfurt am Main 1982, S. 15

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