(22.) Aleander: „Adversus execrabilem antichristi bullam“ (WA 6, 597-612)
Adversvs Execrabilem Antichristi Bvllam, Mar. Lvthervs.
– Wittenberg : [Melchior Lotter d. J.], 1520.
[10] Bl. ; 4º
Vorlageform des Erscheinungsvermerks: VVitembergae. Anno, M.D.XX.
Bibliograph. Nachweis: D. Johannes: Luther-Bibliothek, Nr.
50; Benzing 724, VD16 L 3723
Stadtbibliothek Worms / Luther-Bibliothek, Signatur: -Mag- LB 35
Link zum Volltext: (Exemplar der Stadtbibliothek Worms)
Seit Mitte 1520 war Luther überzeugt, das Papsttum sei der Antichrist. Seit der Schrift „gegen die verfluchte Bulle des Antichrist“, mit der er seine Verbrennung der päpstlichen Bannbulle begründete, vertrat er dies öffentlich und blieb dabei bis an sein Lebensende. Das antichristliche Wesen des Papsttums zeige sich darin, dass er seine Autorität über Gottes Wort stellt, sich gegen und anstelle Jesu Christi zum Kirchenherrscher erklärt, die Weltherrschaft gegenüber Kaisern und Königen beansprucht, das Gewissen der Gläubigen mit zahllosen willkürlichen, da schriftwidrigen Gesetzen belastet: darunter dem Zölibat, Zwang zur Beichte, Entzug des Laienkelches beim Abendmahl, vor allem dessen Deutung als Opfer. Für Nichteinhaltung dieser Gesetze drohe der Papst den ewigen Verlust des Heils an, regiere also mit Angst statt Liebe.